29. November 2023 - Am 17. April haben wir das Manifest für eine gesunde Medizin veröffentlicht: 160 Erstunterzeichner:innen forderten auf der Seite www.es-geht-ums-ganze.de eine Wende im Gesundheitssystem: weg von der zunehmenden Ökonomisierung und Standardisierung, hin zu einer patientenorientierten, vielfältigen, integrativen Medizin, die den Menschen und die Gesundheit in den Fokus stellt.
Unser Anliegen war es, die Nöte und Herausforderungen für die Bürger:innen und Patient:innen auf den Punkt zu bringen. Dass uns dies gelungen ist, zeigen zum einen knapp 14.000 Unterschriften unter dem Manifest und zum anderen die Rückmeldungen aus unserer Community, die uns erreicht haben.
Schmerzpunkte im Gesundheitssystem
Über 1.000 Unterzeichner:innen des Manifests haben uns per Fragebogen mitgeteilt, warum sie das Manifest unterschrieben haben. So sind die größten Schmerzpunkte unserer Community die Macht der Pharmaindustrie, die unzureichende Erstattung von Naturmedizin und das fehlende Mitbestimmungsrecht von Patient:innen bei ihrer Behandlung. Aber auch die Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich sind ein großer Kritikpunkt, das Zweiklassensystem, Bürokratisierung, Profitorientierung und Entmenschlichung des Gesundheitssystems.
Im Manifest haben wir auch mehr öffentlich finanzierte naturmedizinische Forschungsprojekte gefordert, ebenso wie die Verankerung naturmedizinischen Wissens in die Ausbildung von Ärzt:innen und Therapeut:innen. Das Miteinander aller Heilberufe und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe waren außerdem ein Punkt, der sehr vielen unserer Unterstützer:innen am Herzen lag.
Kritik an der Pharmaindustrie
Am häufigsten wurde die Macht der Pharmakonzerne als Missstand genannt – und zwar von Patient:innen ebenso wie von einigen Poliker:innen. Sie beeinflusse die Forschung genauso wie das Handeln vieler Mediziner:innen. Diese verschrieben gerne ein bestimmtes Medikament, anstatt ihre Patient:innen über naturmedizinische Alternativen aufzuklären.
Die ganze Stellungnahme von Frau Klein-Schmeink findet ihr auf www.abgeordnetenwatch.de
Erstattung von Naturmedizin
Ein weiteres Thema, welches die Community umtreibt, sind Erstattungen. Dies wird auch weiterhin ein Kritikpunkt bleiben, denn dem Wunsch der Bevölkerung nach Kostenübernahme, steht die Forderung vieler Politiker:innen gegenüber, Erstattungen von Naturmedizin, insbesondere der Homöopathie, über die Satzungsleistungen der Krankenkassen komplett zu streichen.
Die ganze Stellungnahme von Herrn Ullmann findet ihr auf www.abgeordnetenwatch.de
Integrative Medizin: Wahlmöglichkeit und Selbstfürsorge
Aber auch ganz grundsätzlich wünschen sich die Menschen ein Miteinander von Natur- und Schulmedizin und ganzheitliche Behandlungen bei Krankheiten. Im Mittelpunkt dieses Wunsches steht die Wahlfreiheit bei der Therapieform und die Rückbesinnung auf die Selbstheilungskräfte: Selbstermächtigung statt Abhängigkeit.
Die ganze Stellungnahme von Dr. Pantazis findet ihr auf www.abgeordnetenwatch.de
Abstimmung21: Mitbestimmung ist gesund!
Dank unseres intensiven Engagements im Rahmen der Kampagne konnten wir eine so hohe Aufmerksamkeit erreichen, dass unser Anliegen Eingang in die zweite selbstorganisierte bundesweite Volksabstimmung Abstimmung21 fand: Neben zwei anderen Themen stand die Stärkung von Naturmedizin im Gesundheitssystem zur Abstimmung.
Am 31. Oktober war es dann soweit: die Abstimmungsergebnisse wurden verkündet und das Ergebnis könnte deutlicher nicht sein: 82 Prozent der Teilnehmer:innen – 41.060 Menschen – haben für mehr Naturmedizin im Gesundheitssystem gestimmt.
Mehr Infos: https://abstimmung21.de/
Das klare Votum nutzen wir nun, um unsere Gespräche mit Politiker:innen zu intensivieren und gemeinsam nach Lösungen für die Zukunft zu suchen. Die Themen des Manifests – menschliche Medizin, Gesundheitsförderung, Pflege und Nachhaltigkeit u.a. – weisen uns den Weg.